Lochner verpasst Friedrich ersten Dämpfer auf der Olympia-Strecke, doch dieser bleibt völlig gelassen
Cortina d'Ampezzo (Italien) – Im Februar strebt Bob-Champion Francesco Friedrich (35) erneut einen historischen Rekord an, indem er als erster Pilot zum dritten Mal in Folge Doppel-Olympiasieger wird. Zum Weltcup-Auftakt auf der Bahn von Cortina erlebte er jedoch einen Rückschlag, als ihm sein langjähriger Konkurrent Johannes Lochner (35) die Führung abnahm.
Am Samstag gewann der Berchtesgadener mit Anschieber Georg Fleischhauer im Zweierbob deutlich mit über drei Hundertstelsekunden Vorsprung (1:51,15) vor Friedrich und seinem Anschieber Alexander Schüller (1:51,49). Den dritten Platz belegte Adam Ammour (24) zusammen mit Alexander Schaller (1:51,75).
Friedrich, der vor dem Weltcup-Start auf der Strecke der Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina betont hatte, dass der Wettbewerb einen ersten Hinweis geben würde, zeigte sich nach dem Rückstand entspannt.
„Wir haben zunächst zwei solide Läufe absolviert. Mal sehen, ob der obere Abschnitt der Bahn bis zu den Spielen noch etwas umgebaut wird. Im Zweier ist die Strecke dort ziemlich anspruchsvoll. Der Abstand zu Hansi war natürlich etwas größer“, gab Friedrich zu, relativierte aber umgehend: „Wir haben zudem verschiedene Materialvarianten getestet. Daher bleiben wir ruhig, schauen am morgigen Tag auf den Viererbob und dann stehen ja noch sechs Weltcup-Rennen an, bevor es hier um alles geht.“
Obwohl Friedrich zweimal gut gestartet war, konnte er auf der Strecke weder bei der Beschleunigung noch bei der Höchstgeschwindigkeit mit Lochner mithalten. Dies weist darauf hin, dass Lochner das bessere Material am Start hatte, da bei beiden Piloten keine gravierenden Fahrfehler zu erkennen waren.
Mit seinem Auftaktsieg setzte Johannes Lochner gleich ein deutliches Zeichen. Bei den bisherigen Top-Veranstaltungen hatte er Friedrich meist dominieren sehen, doch in Cortina peilt er im Februar erstmals den Olympiasieg an.
Im ersten Lauf schoben beide gleich schnell an (4,82 Sekunden), im zweiten Lauf hatte Friedrich zwar leicht die bessere Startzeit (4,81 zu 4,83 Sekunden), doch erneut lief Lochners Bob besser.
„Alle drei haben das, was wir trainiert haben, sehr gut umgesetzt. Am Start waren wir außergewöhnlich stark“, lobte Bundestrainer René Spies (52). Ammour stellte im ersten Lauf mit 4,80 Sekunden sogar einen neuen Bahnrekord für den Start auf.
„Der Sieg von Hansi und Georg war hochverdient, sie zeigten im zweiten Lauf und während des gesamten Trainings eine stabile Leistung. Franz wurde Zweiter mit einer starken Fahrt – es gibt zwar noch kleine Verbesserungsmöglichkeiten auf der Bahn, aber da sie unterschiedliche Material-Strategien nutzen, sollte man das nicht überbewerten“, analysierte Spies die Kräfteverhältnisse.
Am Sonntag steht auf der Olympia-Strecke der Wettbewerb im Viererbob auf dem Programm.